Während Yoga für viele vor allem körperliche Praxis bedeutet und eine bewusste Auszeit vom Alltag, liefert die Philosophie die dahinter steht auch Antworten auf die Frage, wie man seinen Alltag am besten gestalten kann, um möglichst viel Freiheit zu erfahren.
Interessant dabei ist, dass es nicht darum geht, was im Außen, also rund um dich herum sein oder  passieren muss, sondern dass es eine Anleitung ist, was du tun kannst, um dich im INNEREN frei zu fühlen. Das ist übrigens keine Leiter oder aufeinanderen aufbauend. Die Prinzipien laufen nebeneinander her. Damit meine ich, dass man an allen gleichzeitig arbeiten kann :)
Ich habe sie übrigens etwas “übersetzt” und zwar nach meinem eigenen Gefühl, die ursprüngliche Bezeichnug bzw. Bedeutung kommt aber trotzdem in jedem vor.

1. Klarheit (sauca)

Was ist es was dir mehr Klarheit bringt in deinem Alltag? Ist es Dinge aufzuschreiben um sie zu sortieren? Oder ein Spaziergang an der frischen Luft um den Kopf durch zu lüften? Oder ist es ein Gespräch mit einem lieben Menschen? Oder ist es einfach mal Zeit für dich um deine Gedanken und Gefühle zu sortieren?
Übung: Wenn du mast überleg dir 5 Aktivitäten die du machen kannst, um mehr Klarheit in deinem Leben zu kreieren und dann baue diese als Rituale in deinen Alltag ein. Ganz besonders jetzt können sie dich unterstüzten, mehr Klarheit und damit auch mehr Freiheit zu erlangen. Alles was wir, in welcher Form auch immer, loslassen oder transformieren können, gibt uns mehr Freiheit.

2. Dankbarkeit (samtosa)

Das zweite Prinzip, dass dir mehr Freiheit bringt, ist die Dankbarkeit. Im ursprünglichen Text wird die Dankbarkeit mit Zufriedenheit bezeichnet. Da liegt für mich allerdings ein feiner, aber doch wichtiger Unterschied. Dankbar zu sein, für das, was du hast, ist ein ganz unmittelbarer Weg, dein Herz zu öffnen. Versuch mal dir vorzustellen, dass du für etwas oder jemanden in deinem Leben ganz besonders dankabar bist und versuch gleichzeitig dich zu ärgern oder wütend zu sein. Das klappt nicht! Warum nicht? Weil Dankbarkeit gleichzusetzen ist mit Liebe. Und wenn du Liebe fühlst, dann ist da kein Platz für (negative) andere Emotionen.
Also dankbarkeit öffnet unser Herz und lässt die Liebe wieder fließen. Wenn du in dem Zustand der tiefen Dankbarkeit bist, dann siehst du was da ist und verbindest dich mit der Fülle in deinem Leben. Du kommst weg von dem Zustand etwas zu brauchen oder haben zu wollen, dem sog. Mangelzustand hin zum Zustand: wow, was da alles bereits da ist! Oder vielleicht sogar in das Gefühl: ich habe so viel, ich kann davon sogar etwas her geben! Je mehr wir in diesem Fülle Zustand sind, desto mehr Freiheit erfahren wir. Weil wenn ich das Gefühl habe ich besitze viel und brauche wenig, ja was macht mich dann noch abhängig?
Übung: schreib auf, wofür du heute dankbar bist!

3. Disziplin (tapas)

Das nächste Prinzip beschäftigt sich mit Ritualen, man könnte es auch übersetzen mit Disziplin oder Rhythmus. Jetzt fragst du dich bestimmt: Disziplin soll mich frei machen? Wie passt das denn zusammen?
Da habe ich ein nettes Beispiel für dich: angeblich kleidete sich Steve Jobs jeden Tag gleich. Er zog in der Früh ein graues T Shirt und eine Jeans an. Warum? Er begründete es so: Ich muss den lieben langen Tag so viel entscheiden und brauche dafür viel Energie. Ich spare mir die Energie in der Früh, wenn ich bereits weiß, was ich anziehen werden. Interessante Theorie oder?
Damit meine ich nicht, dass du das Gleiche machen musst. Aber je mehr Rhythmus wir haben, je regelmäßiger wir Dinge tun, desto weniger Energie brauchen wir dafür und sind freier für andere Dinge. (siehe dazu meinen Blogbeitrag “Je mehr Freiheit wir haben desto mehr Disziplin brauchen wir”).

4. Selbstentfaltung (svadhyaya)

Dafür kannst du deine Yogapraxis zum Beispiel super nützen. Warum? Alles was du auf deiner Matte machst, machst du im Alltag auch. Das bedeutet im übertragenen Sinn: wenn du dich auf der Matte vergleichst, dann wirst du das wahrscheinlich auch im Alltag tun. Wenn du dich auf der Matte überforderst, wirst du das wahrscheinlich auch im Alltag tun. Wenn du dir auf der Matte keine Zeit nimmst, dich wirklich wahr zu nehmen, dann wirst du das ziemlich wahrscheinlich auch auf der Matte tun. Warum sollte es auch anders sein? Du bist ja im Yogaraum kein anderer Mensch.

Warum soll es überhaupt wichtig sein, das zu wissen? Wenn wir uns nie bewusst beobachten und von außen sehen, dann nehmen wir ja nie wahr, wie wir handeln und was wir in bestimmten Situationen tun. Wenn wir das nie erfahren, dann landen wir immer in denselben Situationen. Das ist auch okay, so lange uns diese Verhaltensweisen nicht einschränken. Wenn das aber der Fall ist, dann gilt es, auch mal eine andere Strategie zu probieren. Schon Einstein hat gesagt: wir können Probleme nicht mit der selben Einstellung lösen, mit der wir sie erschaffen haben.

5. Offenheit sich selber zu anzunehmen (isvarapranidhana)

Ich denke das ist überhaupt die Grundlage für all die anderen vier Vorschläge die oben beschrieben wurden. Wenn ich mich weiter entwickeln möchte und andere Eigenschaften entwickeln möchte, dann muss ich so offen sein und mir eingestehen, dass es Seiten oder Eigenschaften an mir gibt, die mich so, wie sie sind, nicht weiter bringen. Wenn ich eine gewisse Disziplin entwickeln will, muss ich mir ich offen für die Idee sein, dass mir das wirklich mehr Freiheit bringt etc.
Ich glaube Offenheit und diese Weite wirklich das anzunehmen was da ist und sich selber mit all seinen guten und weniger guten Eigenschaften zu erkennne, ist vor allem durch die Praxis der Meditation möglich. Nirgends sind wir uns so nah, wie in der Stille. Und nirgends sind wir mit allem so konfroniert wie mit all unseren Seiten. Das macht die Praxis der Meditationn so wunderschön und manchmal auch herausfordernd zugleich :)
Durch die Umstände im außen sind wir gerade jetzt in eine Art Selbstreflektion gezwungen. Egal ob du jetzt viel Zeit mit dir selber verbringst oder vielleicht sogar auf engem Raum mit deiner Familie. In keiner Zeit sind wir so mit uns selber konfrontiert, wie in diesem (gezwungenen) Rückzug. Und da gilt dasselbe wie für die Meditation: es ist total herausfordernd und wunderschön zugleich.
Wenn du dir gerade jetzt dabei Unterstützung wünscht, dann mach deine Yogapraxis einfach bequem von zu Hause aus mit unserer Plattform imschneidersitz@home. Hier bekommst du live Yogaklassen, geführte Meditationen, kleine Übungen und Beiträge die dich in deiner inneren Freiheit unterstützen sollen.
Auf unserer Website findest du mehr Infos zu allen Yogaklassen.
Namaste und bis bald auf der Matte!

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