Ab dem Schulalter, wenn nicht sogar davor, sind wir darauf trainiert, eine to – do Liste abzuarbeiten: in der Früh aufstehen, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Schule sein, Stunden absolvieren und dann noch Lernen und Aufgaben machen. Eine gewissen Struktur in seinem Alltag zu haben ist von Vorteil. Das gibt uns Sicherheit und einen gewissen Rhythmus, etwas das unser Körper und Geist liebt. Wie anstrengend wäre es, würden wir ständig zu einem anderen Zeitpunkt aufstehen, essen oder schlafen. Es würde uns ungemein viel mehr Energie kosten.
Genauso wichtig wie der vorgegebene Takt sind aber meiner Meinung nach auch die Pausen. Es braucht, um in Balance zu bleiben, genauso viel tun wie sein. Wir müssen die Seele mal baumeln lassen können, es muss mal Zeit sein die Gedanken zu sortieren indem wir einfach mal in den Himmel schauen, auf das Wasser oder den Garten umgraben.

Wir leben in einem Zyklus

Wir sind nämlich in Wirklichkeit keine linearen, sondern zyklische Wesen! Was das bedeutet? So wie wir z.B. den Tagesrhythmus haben, so gibt es auch im Größeren einen Jahresrhythmus, wo wie z.B. im Sommer aktiver sind als im Winter. Oder es gibt, wenn man es weiter runter bricht einen Stundenrhythmus: wissenschaftlich belegt ist, dass das Gehirn nach ca. 90 Minuten mal eine Pause braucht, um dann wieder aufnahmefähig zu sein. Darum sind Unterrichtsstunden oft auf diese Zeit ausgelegt.
In unserer jetzigen Zeit haben wir dieses zyklische Verhalten allerdings etwas aus den Augen verloren. Wir werden dazu angehalten, jeden Tag, jeden Monat, jedes Jahr dieselbe Leistung zu bringen. Es wird uns geraten einen Tages-, Wochen oder Monatsplan aufzustellen und möglichst zu jedem Zeitpunkt den Erfolg zu messen. Ja überhaupt ist das Messen in unseren Alltag vorgedrungen: wir zählen Schritte auf der Uhr, lassen überall Apps mitlaufen um den Herzschlag zu überprüfen oder rechnen Indizes aus über die wir unser Körpergefühl definieren. Wir sind ständig im Tun, selbst in unserer Entspannungszeit.
Ich persönlich glaube und habe auch die Erfahrung gemacht: je mehr wir im Kopf planen und auch umsetzen wollen, desto mehr verlieren wir ein gewisses Gefühl für unseren Körper. Wir arbeiten dann auch in unserer Freizeit to do Listen ab: so und so viele Schritte, diesen Trainingsplan und sind vielleicht ganz durcheinander, wenn wir mal ohne Listen in den Tag starten.

Unsere Energie kommt in Wellen – lerne surfen!

Während es gut ist einen gewissen Fokus im Auge zu behalten plädiere ich dafür, auch auf seinen Körper zu hören und seinem inneren Impuls zu folgen. Wie das geht? Hier ein Beispiel: unlängst bin ich mal sehr früh aufgewacht. Ich war eigentlich total stolz, weil mir das sonst nicht wirklich gelingt ;) jedenfalls dachte ich: super, heute mache ich mal eine richtig fordernde Yogapraxis noch bevor ich ins Büro gehe. Ich habe mir also online einen dementsprechenden Kurs rausgesucht und habe gestartet. Und nach 15 Minuten merkte ich plötzlich: mein Körper will heute nicht so richtig. Ich brauch einfach gerade nix Körperliches, sondern eine Runde Entspannung mit den Faszienbällen und eine längere Meditation. Das hat mich an diesem Tage einfach viel weitergebracht, als wenn ich mich durch die Praxis gepeitscht hätte. Früher hätte ich das auch getan. Heute weiß ich: je eher ich mir diese Pause bewusst nehme und gönne desto eher komme ich auch wieder in meine Kraft. Ich arbeite nicht mehr gegen mich, sondern mit mir zusammen.

So wie du das Tun planst, plane auch die Ruhe

Wenn du weißt, dass eine intensive Phase ansteht und du dich gut genug kennst um auch zu wissen, dass du dir oft zu wenig Zeit für Pausen nimmst oder nicht genau spürst, wann es genug ist und du an deiner Grenze bist, dann plane dir ganz bewusst Pause ein. Ob das jetzt Urlaube sind in deinem Jahresplan oder kleine Auszeiten während eines Tages: vergiss nicht, dass wir in einem Zyklus leben und die Energie in Wellen kommt. Niemand aber wirklich gar niemand kann den gesamten Tag auf eine konstante Energie zurückgreifen.
Wie gehst du damit um, wenn du merkst du bist nicht in deiner Kraft? Nimmst du dir Pausen oder planst du sie schon vorher ein? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen, ich probiere immer wieder gern Neues aus! Viel Spaß beim Umsetzen.

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