Wenn man das Wort Spiritualität googelt, dann kommt als einer der ersten Suchbegriffe Esoterik und die Übersetzung von Esoterik aus dem Alt-Griechischen, nämlich: “innerlich oder dem inneren Bereich zugeordnet.” Ich denke dass das mit ein Grund ist, warum viele Menschen ihre eigene Spiritualität ablehnen oder sich gar nicht damit beschäftigen: es wird irgendwie in so eine esoterische Ecke abgeschoben. Man spürt zwar oft, dass mehr zum Leben gehört, als nur der Körper und der Kopf, allerdings kann man das was noch dazu gehört weder richtig greifen noch wirklich erklären. Dann lieber in eine Ecke schieben und nicht beachten.

Eine mögliche Definition von vielen

In einem Interview mit einer spirituellen Lehrerin habe ich unlängst eine sehr schöne Definition gehört: “Spiritualität ist, wenn man sich entscheidet ein besserer Mensch zu sein.” Das fand ich sehr interessant. Es ist nicht nur eine schöne Vorstellung, dass man jeden Tag ein bisschen besser sein kann, als am Vortag. Nein, das wirklich bahnbrechende an dieser Erkenntnis ist: ich kann jeden Tag und damit auch in jedem Augenblick wählen, wer ich eigentlich sein will!
Spätestens hier stellt es vielleicht dem einen oder anderen LeserIn die Nackenhaare auf: Was ich kann entscheiden was ich denke, was ich sage und was ich tue? Die Vorstellung, dass man Herr oder Frau seiner eigenen Taten ist, ist ja noch nichts Aussergewöhnliches. Allerdings ein paar Schritte zurück zu gehen und auch bestimmen zu können was ich denke und dadurch auch was ich fühle und was ich in diese Welt bringen möchte, das ist für viele Menschen unvorstellbar!

Gedanke, Worte und Taten

Wissenschaftlich erwiesen ist, dass wir zu 95% automatisch reagieren. Wir legen sehr früh in unserer Kindheit Strategien fest, die uns in bestimmten Situationen handeln lassen bzw. auf äußere Reize reagieren lassen. Zum Beispiel lernen wir, wenn wir uns mal die Hand an einer heißen Herdplatte verbrannt haben, nicht mehr hin zu greifen oder nur sehr vorsichtig wahrzunehmen, wie warm die Platte noch ist. Diese Logik wird auf viele Siuationen im Leben übertragen. Das ist auch gut so und von der Natur vorgesehen. Es hilft uns zu überleben und auch im Alltag Energie zu sparen.
Diese Strategie haben wir uns aber auch in anderen Lebensbereichen zugelegt: wurden wir als Kind z.B. bewusst oder unbewusst verletzt, weil uns jemand in unserer Umgebung gekränkt hat, so lernen wir auch im Umgang mit dem einen Menschen oder ähnlichen Situationen, uns zu schützen. Dafür gibt es verschiedene Methoden: wir meiden solche Situationen oder es steigen Gefühle der Angst oder Wut in ähnlichen Situationen hoch. In späteren Jahren und oft auch weil diese Strategien unbewusst von unserem Gehirn angelegt wurden, können wir das dem Auslöser, der oft Jahre zurück liegt, nicht mehr zuordnen. Wir merken im besten Fall nur, wenn wir uns unwohl fühlen. Im schlechteren Fall reagieren wir automatisch ärgerlich oder wütend auf eine Situation oder Person.

Das Rad des Lebens durchbrechen

Yoga oder Achtsamkeitsübungen können uns helfen, unsere Reaktionen bewusster wahrzunehmen. Anstatt immer dasselbe Muster ablaufen zu lassen lernen wir, den Körper und auch unsere Gedanken und Gefühle zu beobachten. Immer öfter fällt uns vielleicht sogar auf, wann wir in welcher Situation reagieren und vor allem: bin ich schon wieder in einer Situation gelandet, wo ich wütend oder ängstlich werden?
Wir können sogar davon ausgehen, dass uns das Leben immer wieder dieselben Situationen liefert (Rad des Lebens), bis wir mal lernen hin zu sehen und merken, wo unsere eigene Lernerfahrung darin liegt. Und genau das ist es wo unsere spirituelle Seite beginnt: wir lernen zu beobachten und wir legen uns neue Strategien zu. Wir steigen aus diesem Rad der immer wieder kehrenden, gleichen Situation aus, weil wir uns anders verhalten. Oder denkst du, dass du indem du immer wieder das Gleiche tust, irgendwann mal zu einem anderen Ergebnis kommst?

Hier eine kleine Übung:

Nimm eine Situation in deinem Leben von der du das Gefühl hast, sie wiederholt sich schon zum x-ten Mal in deinem Leben. Weil dir dieses Muster nicht gut tut weil es dir dabei nicht gut geht, möchtest du es unterbrechen, du möchtest aus dem Rad aussteigen. Schreib dir mal auf, was passiert ist, also warum du genau an dem selben Punkt wieder gelandet bist an du schon so oft warst.
• Wie hast du dich verhalten in der Situation?
• Welche Personen sind beteiligt?
• Wo hättest du dich anders entscheiden können oder anders reagieren können?
• Kannst du dich jetzt anders entscheiden?
Wenn du selber auf gar keinen grünen Zweig kommst, dann bitte vielleicht einen guten Freund oder deine beste Freundin um Rat. Ein Blick von außen kann dir hier vielleicht helfen Klarheit zu schaffen. Eine sogenannten spirituelle Praxis, wie z.B. Yoga, Meditation, Reisen durch den Körper, Achtsamkeitsübungen, etc. können dich unterstützen, deine Gefühle und Gedanken besser wahr zu nehmen. Sie können dich auch soweit bringen, dass du Abstand zwischen eine Situation und deine Reaktion bringen kannst und dich so für eine neue Strategie entscheiden kannst.
Ich wünsche dir vor allem viel Spass beim Ausprobieren und lass mir gern in einem Kommentar ein paar von deinen Ideen hier, wie deine spirituelle Praxis aussieht!

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