Was denkst du über dich?  

Ich hatte einmal eine Arbeitsstelle an der ich selber für ein Projekt verantwortlich war. Als eine meiner ersten Tätigkeiten musste ich eine Datenrecherche machen, die sich ziemlich mühsam gestaltete. Es gab kaum verlässliche Datenquellen und wenn ich dann eine gefunden hatte dann waren die oft nicht sehr auskunftsfreudig. Kurz zusammengefasst: die Arbeit war etwas zäh und ich hatte das Gefühl ich trete auf der Stelle. 

Ein Kollege von mir betreute sein eigenes Projekt und das war bestimmt auch sehr zäh. Ich sah ihn oft mit anderen Kollegen oder unserem Vorgesetzten zusammen sitzen um Details zu besprechen. Irgendwie merkte ich auch, dass mich das aufregte. Leise, bei mir dachte ich “Mann der ist vielleich lästig. Immer und überall stellt er Fragen und will alles immer ganz genau wissen.” 

Irgendwann begann ich dann zu hinterfragen, was mich daran eigentlich störte. Und Gedanke um Gedanke realisierte ich: es stört mich, weil ich es nicht tat! Mein Unwohlsein damit und mein Ärger rührte daher, dass ich mir nicht erlaubte, andere um Hilfe zu bitten. Irgendetwas in mir hielt mich davon ab. 

Jetzt, circa acht Jahre später weiß ich: ich trage diesen Glaubenssatz in mir, der mir sagte: “Du musst das alleine machen.” 

Sätze die wir für die ultimative Wahrheit halten 

In unserer Jugend, meist sogar in unserer frühen Kindheit lernen wir, wie man Situationen meistert, wie man sich in bestimmten Siutationen verhält und was man wann und wo sagt und wie man es sagt und was man wann und wo nicht sagt und warum. Wir lernen dieses Verhalten von unserer Kernfamilie, von unseren Betreuungspersonen, von Oma, Opa, Tante, Onkel, Betreuung im Kindergarten oder Hort etc. Und das ist auch gut so. Wie und woher soll man denn mit zwei Jahre und jünger wissen, wie man sich verhält? Wir brauchen so eine Art Anweisung oder Anleitung, wie wir sicher (und hoffentlich auch glücklich) durchs Leben kommen. Ich bin auch davon überzeugt, dass, bis auf ein paar Ausnahmen, die Regeln die wir da damals gelernt haben, aus Liebe und nach bestem Wissen und Gewissen weiter gegeben wurden. Weil es die Person, die uns damit helfen will, wahrscheinlich auch mal so gelernt hat oder auch fest davon überzeugt ist, dass das das Richtige für uns ist oder zu dem besagten Zeitpunkt war. 

Wie kannst du limitierende Sätze umwandeln 

Das was ich damals gelernt habe, nämlich dass ich mich um meine “Dinge” alleine kümmern muss, das habe ich aber nicht nur für diese Situation gelernt, sondern offenbar als eine allgemein gültige Formel übernommen. Und tada, ich habe sie unbewusst, noch 30 Jahre später auf meine Arbeit an diesem Projekt weiter angewendet. Nun ist es ja grundsätzlich nichts Schlimmes, wenn man sich um seine Sachen selber kümmert. ABER, jeder hat seine Grenzen, auch ich. Das bedeutet, irgendwann einmal kommt man an den Punkt, wo man sich einfach Unterstützung wünscht und diese auch braucht. Die Fragen die dann auftauchen sind: 

Kannst du, kann ich diese dann annehmen?
Oder kann ich aktiv darum bitten?
Muss ich überhaupt alles selber machen?
Oder gibt es jemanden der mir dabei hilft? 

Dann wird es spannend. Ich kann jetzt entweder an meinem Glaubenssatz festhalten und immer alles alleine machen oder ich lerne etwas, dass ich mir davor fast 30 Jahre lang (innerlich) erzählt habe, um. Du merkst schon, da kommt dann die kleine Herausforderung: alles was wir bereits sehr früh in unserem Gehirn angelegt haben (dazu zählen auch Glaubenssätze), auf das greifen wir sehr automatisiert zurück. Wir müssen ja in sekundenschnelle entscheiden, was wir tun. Und der leichteste Weg ist die große, breite Autobahn, die sich im Laufe von 30 Jahren gebildet hat. 

The good news is: Unser Gehirn ist lernfähig und ausbaufähig und zwar das GANZE Leben lang. Sorry für alle die behaupten, sie seien zu alt für Neues oder “Ich bin eben so wie ich bin”. NEIN! Du bist nicht wie du bist, du kannst jederzeit neu wählen. Und das nennt die Gehirnforschun: Neuroplastizität – du kannst das Netz an Bahnen und Straßen im Gehirn jederzeit erweitern. 

Vom umwegsamen Feldweg zum ausgetretenen Pfad 

Was kannst du, was konnte ich also gegen diesen Glaubenssatz “Ich muss mich um alles alleine kümmern tun?” Richtig: ich kann neu wählen. Nachdem ich den Glaubenssatz für mich identifiziert hatte, habe ich mir überlegt: 

Was wünsche ich mir denn?
Wo komme ich mit diesem alten Glaubenssatz an meine Grenzen?
Wie kann ich mich darüber hinaus weiter entwicklen? 

Für die Antworten daruf verließ ich mich ganz auf meine Intuition: ich wünsche mir mehr Vertrauen ins Leben, sodass ich nicht das Gefühl hatte, ich muss mich um alles kümmern, sondern, dass ich das Vertrauen aufbaue, dass Hilfe und Unterstützung immer da ist oder zum richtigen Zeitpunkt kommen wird. Ich wünschte mir mehr Liebe mir selber und anderen gegenüber, sodass ich mich nicht selber überfordere und auch weiß, dass andere mir gerne helfen. Ich wünschte mir die Offenheit, wahrzunehmen und anzunehmen, wann ich an meine persönliche Grenze kam und wusste, dass ich mir Unerstützung holen konnte. 

Aus diesen Wünschen formulierte ich dann kraftvolle Affirmationen, die mir als neue “Glaubenssätze” dienen sollen und mich an das, was ich brauche um in Balance zu bleiben, erinnern sollen.
Diese Affirmationen lauten: 

“Ich bin geliebt und beschützt”
“Ich öffne mein Herz und vertraue”
“Ich bin frei zu tun was ich möchte” 

Diese kraftvollen Affirmationen kannst du dir dann aufschreiben, aufzeichenen, anschauen, in deine Morgenroutine einbauen etc. 

Merkst du, dass du manchmal an deine Grenzen kommst und weißt nicht so genau, was du dagegen tun kannst?
Möchtest du diese Sätze kennen lernen, die dich im Unbewusste antreiben und dir Energie und Kraft und Freiheit rauben?
Möchtest du für dich kraftvolle Affirmationen entwickeln, die dich in deinem Alltag unterstützen in Balance zu bleiben? 

Dann komm gerne für den Morgen Yoga Flow in die online Yoga Gruppe. Wir werden von 08. Juni bis 19. Juni mit dem Konzept der Glaubenssätze und den neuen Affirmationen arbeiten. Zuerst findest du für dich heraus, was das für Sätze sind, die dich oft blockieren und wandelst sie dann die kraftvolle, unterstüztende Sätze um, die dein Leben bereichern.
Falls du nicht auf Facebook bist dann kannst du das gesamte Paket der 10 Einheiten Morgen Yoga Flow auch gerne als Videos erwerben und danach für dich praktizieren. 

Wie gehst du mit Glaubenssätzen um? Kennst du dieses Konzept? Lass mich in den Kommentaren oder auch gerne auf Instagram unter @imschneidersitz wissen, was deine Strategie im Umgang mit Glaubenssätzen ist. 

Ich freue mich auf den Austausch mit dir, Namaste! 

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