Was macht dich lebendig?

Entwicklungspsychologisch gibt es zwei Bedürfnisse, die während unserer gesamten Entwicklung als Mensch und Persönlichkeit im Vordergrund stehen: nämlich die Entwicklung der eigenen Individualität und das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Einerseits streben wir nach Freiheit und nach völliger Selbstentfaltung, andererseits haben wir das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit, da kein Mensch ohne andere, ohne Berührung, ohne Liebe und Zuwendung lange überleben würden. Wir könnten uns ohne Gemeinschaft und das Feedback anderer ja auch nie selbst erkennen bzw. weiter entwickeln (aber ist wieder eine andere Geschichte).

Wer bin ich und wenn ja wieviele

Sozialwissenschaftler haben herausgefunden, dass wir eine Stimme haben, mit der wir geboren werden und dass es eine Sprache gibt, die wir im Laufe unseres Lebens lernen. Geboren werden wir als wilde und rohe Version von uns selbst. In den ersten Lebensjahren bildet sich unser Ego aus und die Entfaltung des Selbst und der Persönlichkeit steht im Vordergrund.

Ab dem siebenten Lebensjahr werden wir vermehrt mit Kategorien und Strukturen unserer Umgebung konfrontiert. Zwischen dem Alter von 7 bis 12 internalisieren wir das, was unsere Umgebung uns an Kategorien oder Strukturen vorgibt, z.B. du bist ein Mädchen und das ist, was Mädchen tun oder nicht tun. In dieser Zeit versuchen wir auch, uns anzupassen und die Regeln, die diese Kategorien erfordern, möglichst umzusetzen. Mit der Zeit verbannen wir also unsere wilde und ursprüngliche Version zu Gunsten der Erfüllung dieser Regeln. Wir versuchen mehr „richtig“ zu als authentisch wir selbst zu sein. Wir versuchen mehr dazuzugehören, als unser wahres Selbst zu leben.

Eine weitere Entwicklungsstufe später sortieren wir dann wieder aus, was zu uns passt und was nicht und rebellieren in der Pubertät gegen zu viel Regeln und vor allem gegen die Bezugspersonen (und ersten Vorbilder), die uns diese Regeln aufgestellt haben.

Ab wann bist du denn gut genug

Interessant ist ja, dass es solche Vorbilder auch später in unserem Erwachsenenleben immer wieder gibt und wir uns als erste Orientierung in neuer Umgebung wieder nach den Werten von Lehrern oder Kollegen oder Freunden richten. Wichtig ist, im Laufe der Zeit wieder seine eigenen Version von einer Rolle zu finden, nämlich deine authentische Rolle wie z.B. wie bin ich als Mama, Yogalehrerin, Tante, Tochter, etc. Das bedeutet aber auch, dass niemand im Außen bestimmt ab wann du gut genug für eine Tätigkeit oder Rolle bist, sondern dass du das selber für dich definierst!

  • Halte an dieser Stelle einmal kurz inne und frage dich: mit welchen Kategorien und Regeln wirst du in deinem Alltag konfrontiert?
  • Wie ist denn das perfekte Bild in deiner beruflichen Szene oder auch als Vater, Mutter, Oma, Opa, Tante etc.?

Sei frech, wild und wunderbar

  • Wann warst du das letzte Mal so richtig bei dir und hast alles rund um dich herum vergessen?
  • Weißt du eigentlich was dein Hobbie ist?
  • Wo kannst du komplett abschalten und bist dir selber ganz nahe?
  • Wo kannst du deine ganze Kreativität und Schöpferkraft ausleben und dich so richtig austoben?
  • Wo spürst du dein Herz pochen vor Aufregung und Glück?
  • Wo fühlst du dich so richtig lebendig?
  • Wann hast du das letzte richtige Abenteuer erlebt?
  • Wann hast du deine Zone der Sicherheit und Bequemlichkeit zugunsten deiner Lebendigkeit verlassen?
  • Hast du jetzt in deinem Alltag Zeit für irgendeine der Antworten, die auf die oben gestellten Fragen kommt?

Der Monat Dezember steht auf der online Yogaplattform unter dem Thema „Be wild“ – Entdecke die bunte, wilde und abenteuerliche Seite in dir und lebe die rohe, authentischste Version von dir.

In der Asanapraxis wirst du dich wieder mit der ursprünglichen Wildheit in dir verbinden. Du wirst deine Bequemlichkeitszone verlassen und dich selber komplett neu entdecken. Atem- und Pranayama Einheiten helfen dir dabei, den Schleier der Stimmen, die von Außen kommen dir Regeln auf diktieren, wie du zu sein hast, lichten.

In der Meditation verbindest du dich wieder mit der wilden, authentischen Seite von dir und lernst, wer und was es ist, der dich davon abhält, diese Seite wieder mehr zu leben.

Zwei ganz besondere Workshops möchte ich dir auch noch ans Herz legen:

Selbstbewusst ins neue Jahr: ein Video Workshop mit dem du dieses anspruchsvolle und etwas verrückte Jahr 2020 reflektieren kannst. Welche Ressourcen hast du dieses Jahr gestärkt?

Was möchtest du 2021 leben: suche dir eine Situation/Eigenschaft/Qualität, die du im neuen Jahr komplett neu leben möchtest. In diesem online live Workshop lernst du, wie dir das gelingen kann.

Viel Spaß beim Yoga online, Namaste und bis bald auf der Matte!

Deine Julia

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